Vorstellung

Die Lilli-Jahn-Schule besuchen ungefähr 300 Kinder aus Immenhausen, Holzhausen und Mariendorf.

Sie ist eine Grundschule mit Vorklasse und den Jahrgangsstufen 1 bis 4.

Nach Unterrichtsschluss können die Kinder bis 15.30 Uhr in der Betreuung spielen und Hausaufgaben machen und an freiwilligen Arbeitsgemeinschaften teilnehmen.

So hat unsere Schule ihren Namen bekommen!

Unsere Schule hieß immer nur Grundschule Immenhausen. Dann haben unsere LehrerInnen und Eltern überlegt, wie unsere Schule heißen soll. Nach langem Überlegen haben sie sich auf den Namen Lilli Jahn geeinigt.

Über das Leben von Lilli Jahn

Lilli Schlüchterer wurde am 5.3.1900 in Köln geboren.

Sie war die älteste Tochter von Josef und Paula Schlüchterer. Paula Schlüchterer (geborene Schloss) wurde 1865 geboren. Sie heiratete den Kaufmann Josef Schlüchterer, der 1863 geboren wurde.

Josef war ein erfolgreicher Kaufmann, der mit Bürsten und Staubsaugern handelte.

Lilli hatte noch eine zwei Jahre jüngere Schwester. Sie hieß Elsa und wurde 1902 geboren.

Das Leben in Immenhausen

Nach ihrem Studium der Medizin heiratete Lilli Ernst Jahn. Sie war sehr glücklich. 1 Jahr später, 1927, wurde Gerhard geboren. Lilli arbeitete ziemlich früh wieder. Ab und zu musste Lilli ganz schnell von der Praxis nach Hause gehen, um Gerhard zu stillen. Noch 1 Jahr später bauten sie ein Haus. Lilli fragte ihre Eltern, ob sie Geld dazu geben würden. Und sie gaben sogar sehr viel Geld dazu. Alle Leute waren beeindruckt. Sie konnte Klavierspielen, war eine super Hausfrau, hatte einen Doktortitel und kümmerte sich um ihre Kinder. Ihr Mann war „nur“ Arzt. Lilli blieb trotz der vielen Anforderungen im­mer fröhlich.

Herbst 1932

1930 wurde die kleine Johanna geboren.

Nun gab es in der Familie Jahn drei Kinder.

Der Gerhard war 5 Jahre alt. Die Ilse war 4 und Johanna 2 Jahre alt.

Da gab es viel zu tun im Hause Jahn: Drei kleine Kinder wa­ren zu beaufsichtigen, jeden Tag eine volle Arztpraxis und dazu ein großer Haushalt. Die Zeit der Unruhen nach dem ersten Weltkrieg und der Inflation war vorbei. Immerhin war der erste Weltkrieg schon 14 Jahre vorbei.

Abends nach der Arbeit trafen sich Lilli und Ernst in der Bibliothek ihres Hauses und besprachen alles was am Tag zuvor wichtiges passiert war. Auch planten sie schon am Abend die Arbeit für den nächsten Tag. Oft tranken sie dabei ein Glas Wein.

Es waren Lillis glücklichste Jahre.

FREUNDE!

Lilli und Ernst hatten viele Freunde. Dass kam daher, weil Ernst der einzige Arzt in Immenhausen war. Nur weil Lilli ­Jüdin war, durfte sie nicht mehr Arbeiten. Wenn noch Leute zu Lilli gegangen sind, brachten sie sich selber in Gefahr. Daher wurden ihre Freunde immer weniger.

Lillis letztes Jahr

Im Sommer 1943 wurde Lilli in Kassel verhaftet, weil sie an ihrer Klingel nur Lilli Jahn anstatt Lilli Sara Jahn geschrieben hatte. Sie wurde nach Breitenau in ein Konzentrationslager gebracht. Sie schrieb ihren Kindern und die Kinder schrieben ihr. Wenn Lilli etwas Geheimes geschrieben hatte schmuggelte sie es aus dem Lager raus. Wenn sie aber nichts Geheimes schrieb, gab sie den Brief den Wächtern.

Im Oktober 1943 gab es in Kassel eine Bombennacht. Lillis Kinder waren in den Schutzkeller gelaufen. Als sie am nächsten Morgen in ihre Wohnung wollten, haben sie gesehen, dass ihre Wohnung verbrannt war. Da mussten sie wieder nach Immenhausen zu ihrem Vater ziehen.

Im März 1944 wurde Lilli nach Auschwitz in ein schlimmes Konzentrationslager gefahren.

Am 17.6.1944 wurde Lilli umgebracht. Ihre Kinder erfuhren es aber erst viel später.